Wo Menschen geholfen wird

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Gesundheitsausschuss-Vorsitzender Bernhard Seidenath erkundigt sich im Pflegestützpunkt und in der Fachstelle für Demenz und Pflege

Sowohl die Fachstelle für Demenz und Pflege als auch den Pflegestützpunkt gibt es in ganz Niederbayern nur einmal. Bei der Fachstelle ist das gewollt – beim Pflegestützpunkt gerade nicht. Nicht nur darüber sprachen der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Bernhard Seidenath und Stimmkreisabgeordneter Helmut Radlmeier mit Vertreterinnen der beiden Einrichtungen.

Anders als in anderen Regierungsbezirken Bayerns ist der Pflegestützpunkt für die Region Landshut der einzige in ganz Niederbayern. Er geht auf eine Initiative des Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier zurück und wird von Stadt und Landkreis sowie den Pflege- und Krankenkassen getragen. Der Pflegestützpunkt in Landshut berät kostenlos und unabhängig bei allen Fragen zu Pflegethemen oder konkreten Pflegesituationen. Der Informationsbedarf ist enorm: „Seit unserem Start im März 2022 hatten wir bisher 1.500 Beratungskontakte“, berichtete die Leiterin des Stützpunktes, Dr. Sandra Aschenbrenner dem Abgeordneten. Rund ein Drittel der Menschen würden mehrmals die Beratung in Anspruch nehmen, was für die Qualität der geleisteten Arbeit spreche, so Aschenbrenner.

Durch die ideale Lage am Bahnhofplatz in Landshut, die Ausstattung und das vorhandene Personal sei man top aufgestellt. Gerade das Personal werde aber auch gebraucht, weil man vielen Menschen erst durch eine enge und persönliche Beratung und Begleitung wirklich helfen könne. Die nachgefragten Beratungsthemen umfassten die ganze Palette, zeigte Aschenbrenner auf. Auch akute Notsituationen seien dabei. Um die ganze Bandbreite abzudecken, besteht das Pflegestützpunkt-Team etwa aus Gesundheits- und Krankenpflegerinnen oder Diplom-Sozialpädagoginnen.

Wunsch nach mehr Pflegestützpunkten

Bernhard Seidenath bekräftigte das Ziel der CSU-Landtagsfraktion, Pflegestützpunkte über ganz Bayern auszurollen. Die Erfahrungen in Landshut und bayernweit zeigten deutlich den Nutzen dieser Einrichtungen, unterstrich Seidenath, Vorsitzender des Landtagsausschusses für Gesundheit und Pflege.

Interessierte Kommunen bekommen dabei Unterstützung von den Fachstellen für Demenz und Pflege, die der Freistaat jeweils einmal in einem Regierungsbezirk aufgebaut hat. Die Bewerbung des Landshuter Netzwerks für die niederbayerische Stelle hatte Helmut Radlmeier aktiv unterstützt. Seit 2020 ist die Fachstelle nun von Landshut aus in ganz Niederbayern aktiv. Sie nimmt eine „Lotsenfunktion“, wie es Johanna Myllymäki vom Fachteam ausdrückte, und hilft Trägern beim Auf- und Ausbau bedarfsgerechter Strukturen.

Wohnortnahe Hilfe

Diese Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangebote müssten am besten wohnortnah aufgebaut werden, um ihre Wirkung zu entfalten. Gerade Sorgestrukturen im Quartier wären eine große Hilfe, waren alle einer Meinung. Das Strategiepaper „Gute Pflege. Daheim in Bayern“, das der Freistaat zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden ausgearbeitet hat, sei hier eine gute Basis.

Die Runde besprach auch Entlastungen bei Vorgaben und Bürokratie. Aschenbrenner lobte in diesem Zusammenhang das Bayerische Landespflegegeld: „Das ist unkompliziert“. Diesen Weg müsste auch der Bund gehen, war man sich einig. Ein Entlastungsbudget, in dem mehrere bestehende Leistungen zusammenfasst sind, würde schon helfen, so Aschenbrenner.

Bei den Abgeordneten rannte sie damit offene Türen ein: „Je weniger Zeit für Papierkram verloren geht, desto mehr Zeit bleibt für die Menschen“, verdeutlichte Radlmeier.

Bildunterschrift: Der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Bernhard Seidenath (3.v.l.), Stimmkreisabgeordneter Helmut Radlmeier (3.v.r.) und Tanja Knieler, Fraktions-Referentin der CSU für Gesundheit und Pflege (r.) tauschten sich mit Pflegestützpunkt-Leiterin Dr. Sandra Aschenbrenner (m.), Johanna Myllymäki von der Fachstelle für Demenz und Pflege (2.v.r.) sowie Monja David (l.) und Nicole Smolin (2.v.l.) von der Koordinierungsstelle Demenz des Landkreises über die vorhandenen und benötigten Sorgestrukturen in der Region Landshut und in Niederbayern aus.

Foto: Josef Amann.

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